Practice Over Parables

Author
Jason Garner
597 words, 10K views, 13 comments

Image of the WeekPraxis anstelle von Gleichnissen
-von Jason Garner

Ein Zen-Lehrer erzählte mir einmal etwas Interessantes. Wir meditierten gerade zusammen bei mir zu Hause, als mein Hund zu bellen begann. Er spürte meine Erregung und sagte in seinem starken tasmanischen Akzent: "Sei nicht so pingelig bei Geräuschen. Es sind alles nur Geräusche." Diese Worte sind bei mir hängen geblieben. Wir neigen dazu, in der Meditation sehr empfindlich gegenüber Geräuschen zu sein. Wir empfinden bestimmte Musik oder Glockenspiele oder Gesänge als "schön", während die Geräusche des täglichen Lebens eine "Ablenkung" sind. Es ist so, wie ein anderer Lehrer mir einmal sagte, als er mich anleitete, meine Augen während der Meditation zu öffnen: "Wir schließen so viel vom Leben aus, wenn wir die Augen schließen."

Das ist tendenziell ein wichtiges Thema für die meisten von uns in der Spiritualität - der Versuch, spirituelle Praktiken oder Glaubenssätze zu benützen, um die Teile unseres Lebens auszuschließen, die wir als schlecht ansehen. Wenn wir ehrlich sind, ist der Wunsch, all die Dinge auszublenden, die wir nicht mögen, in der Regel die Motivation, sich überhaupt auf Spiritualität einzulassen. Aus diesem Grund habe ich gelernt zu meditieren. Ich wollte so sein wie die Bilder, die ich in Filmen gesehen hatte, wo der glückselige Mönch über den Problemen der Welt schwebt und scheinbar nichts anderes wahrnimmt als die Engel auf seiner Schulter, die auf einer goldenen Harfe zupfen. So stellte ich mir den Shaolin-Tempel vor, bis ich dort ankam und feststellte, dass Mönche mit iPhones die gleichen Hoffnungen, Träume und Ängste haben wie wir anderen auch. Sie übten nur ihre Fähigkeiten, um mit all dem besser zurechtzukommen.

In der spirituellen Welt gibt es viele Geschichten über Gurus mit besonderen Kräften. Die meisten meiner Lehrer waren Schüler dieser Gurus und viele haben erstaunliche Geschichten von dem, was sie zu Füßen ihrer Lehrer erlebt haben ... Wunder könnten wir es nennen. Ich mag diese Geschichten und ich neige dazu, die meisten von ihnen zu glauben. Aber ich habe mich schon vor langem entschieden, dies nicht zur Grundlage meiner Praxis zu machen. Ich wollte nie eine fantastische Geschichte oder einen magischen Glauben als Basis für meine Spiritualität. Es ist einfach zu leicht, dass alles auf diese Weise auseinander fällt - mit einem Skandal oder einer Enthüllung oder einem Eimer voll kalter Realität. Ich habe mich stattdessen dafür entschieden, Lehrer zu finden, mit denen ich mich als Mensch identifiziere und die das Leben auf eine kompetente Weise leben, der ich nacheifern wollte. Kurz gesagt, ich habe die Praxis den Gleichnissen vorgezogen.

________________________
Kernfragen zum Nachdenken: Was halten Sie von der Vorstellung, dass Vorstellungen von Spiritualität uns davon ablenken, das Leben hereinzulassen? Können Sie eine persönliche Geschichte erzählen, in der Sie in einer bescheidenen Praxis Inspiration gefunden haben? Was hilft Ihnen, sich nicht von Gleichnissen ablenken zu lassen und in der Praxis als Fundament für Ihre Spiritualität verwurzelt zu bleiben?

Aus: https://jasongarner.com/spirituality/practice-over-parables/




 

Excerpted from here.


Add Your Reflection

13 Past Reflections