Pandemic

Author
Lynn Ungar
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--von Lynn Ungar

Was wäre, wenn Sie daran dächten,
wie die Juden den Sabbat betrachten --
die heiligste aller Zeiten?
Nicht reisen.
Kein Kaufen und Verkaufen.
Auf den Versuch, die Welt zu ändern,
kurz mal zu verzichten.
Singen Sie. Beten Sie. Berühren Sie nur die
denen Sie Ihr Leben anvertrauen.
Kommen Sie in ihr Zentrum.

Und wenn Ihr Körper still geworden ist,
strecken Sie aus ihrem Herzen heraus die Hand aus.
Man sollte sich dessen bewusst sein, dass wir
in einer Weise, die erschreckend und schön ist, miteinander verbunden sind.
(Man kann es jetzt kaum noch leugnen.)
Man sollte sich dessen bewusst sein, dass unser Leben in den Händen des jeweils anderen liegt.
(Das ist doch wohl klar geworden.)
Streckt nicht eure Hände aus.
Streckt euer Herz aus.
Streckt eure Worte aus.
Streckt alle Sensoren des Mitgefühls, die sich unsichtbar bewegen, wo wir uns nicht berühren können.

Versprecht dieser Welt eure Liebe...
in guten wie in schlechten Zeiten,
in Krankheit und Gesundheit,
solange wir alle leben.

Kernfragen zum Nachdenken: Was hältst du von der Einladung dieses Gedichts, dies als eine heilige Zeit zu betrachten? Welche Möglichkeiten der Dankbarkeit spürst du, wo sich die Strukturen um dich herum ziemlich drastisch verändern? Was hilft dir, dich über die Angst hinaus zu bewegen und dich in der Wärme deines Herzens zu verwurzeln?

Lynn Ungar ist eine Dichterin und schrieb dieses Gedicht am 11. März 2020 als Antwort auf die Covid-19-Pandemie.

 

Lynn Ungar is a poet, and wrote this poem on March 11, 2020, in response to the Covid-19 pandemic.


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